Wiener Hof - Geschichte

Der Wiener Hof zählt zu den ältesten noch bewirtschafteten Gastronomiebetrieben in Offenbach. Deswegen möchten wir Sie einladen, sich auf dieser Seite einen kurzen Überblick zur Geschichte des Hauses zu verschaffen.

Postkarte von 1899: der Wiener Hof

Warum „Wiener Hof“

Der Erbauer des Hauses – der Bieberer Peter Kaiser – kauft in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts ein Grundstück am damaligen Ortsrand von Bieber, der heutigen Langener Straße. Bald darauf wird hier das Gebäude errichtet.

Peter gilt als Prahlhans und fabuliert gerne vor Freunden von seinen Reisen nach Wien. Dies trägt ihm bald den Spitznamen „De’ Wiener“ ein. Also lag es nahe seinen neuen Gasthof Wiener Hof zu taufen. Und diesen Namen behielt er dann bis zum heutigen Tage.

Peter ist auch Jäger und seine Frau Eva eine begabte Köchin, die das erlegte Wild für die Gäste zubereitet, was dem Unternehmen zu einer gewissen Bekanntheit verhilft. Dies ist auch notwendig, denn der Wiener Hof ist zu jener Zeit der einzige Gastronomiebetrieb in Bieber, der seine Einnahmen lediglich aus dem Restaurantbetrieb bestreitet. Alle anderen Gaststätten im Ort betreiben zusätzlich Landwirtschaft, Hotel, oder Metzgerei.

Allerdings wird der Saal im ersten Stock des Hauses schnell zum Domizil für Vereine und zum Austragungsort für Gesellschaften und Feierlichkeiten. Auch der große, kastanienbewachsene Garten hinter dem Haus wird in der warmen Jahreszeit gerne von den Bieberern, wie auch zunehmend von Offenbachern besucht, weswegen auch im Ort der Spruch kursierte: Offebacher Lumbe’ - geh’n nach Bieber pumbe’!

Nach Peters Tod übernimmt Neffe Valentin Hofmann den Betrieb, eine hauseigene Apfelweinkelterei wird hinter dem Haus eingerichtet. Bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts führt die Familie Hofmann die Geschäfte - zuletzt Valentins Sohn Willi mit seiner Frau Lilli – dann wird das Haus zunächst an einen Privatmann und später an die Stadt Offenbach verkauft. Seit 1996 besteht der Wiener Hof in seiner jetzigen Form als Gastronomie- und Kulturbetrieb.