content section
Wiener Hof - Kulturprogramm, Konzert - Andreas Wellano
Andreas Wellano
„Durchgeritten. Alles von Karl May“ - Director’s Cut
Karl May zählt zu den populärsten Schriftstellern, die es je im deutschen Sprachraum gab, Als erster Popstar der Literatur entfachte er - Fantast, genialer Spinner und Schwadroneur, hinreißender Aufschneider und Schwindler, begnadeter Geschichtenerzähler und Bilderfinder – schon zu seinen Lebzeiten einen Medienrummel ohnegleichen. Sein jäher Absturz wurde von einem beispiellosen „Shitstorm“ begleitet.
Wir freuen uns auf unterhaltsame und atemberaubende Ego-Festspiele mit dem Gesamtkunstwerk Dr. Karl May, dem Großspurigen, dem begnadeten Performer und Verwandlungskünstler Kara Ben Nemsi alias Old Shatterhand alias Andreas Wellano. Er wird sowohl „als Cowboy, als auch als Schriftsteller“ die Bühne rocken und persönlich seine packenden Reiseabenteuer und Heldentaten im Orient und Wilden Westen schildern bzw. szenisch darstellen - darunter die simultane Erlegung eines Grizzlybären und zweier Bisons als Spazierkampf; er wird den allerersten Messer- und Blutfight mit Winnetou szenisch umsetzen, mit anschließender medizinischer Evaluation; er wird seinen Oberkörper spektakulär entblößen, um seinen Wundenatlas aufzuschlagen, eine geografische Darstellung seiner Narben und knappverheilten Verletzungen; er wird das von ihm selbst komponierte Ave Maria singen, sich auf der Antik-Harfe begleitend; er wird ein kollektives Trauerschweigen für Winnetou organisieren; er wird im erstmals freigegebenen Director’s Cut einen tollkühnen Ritt durch sämtliche 35 Reise- und Abenteuererzählungen absolvieren; er wird die garantiert selbsterfundene Greenhorn-Story seiner Taxi- und Bahnreise zum jeweiligen Veranstaltungsort posten; er wird als Copy&Paste-Experte das Buch „Vorerst gescheitert“ von Carl-Theodor zu Guttenberg rezensieren und vieles vieles mehr!
(Auszug aus der Rezension von Judith von Sternburg, im Feuilleton der Frankfurter Rundschau, 7.5.2013) „Es geht nicht allein um die Frage, wie Hadschi Halef Omar mit vollem Namen heißt. Es geht um die Frage, was für ein Geselle sein Schöpfer war, die große Frage jeder Annäherung an eine Biografie. Sie wird nicht oft so lässig und triftig beantwortet wie jetzt von der Autorin und Regisseurin Birgitta Linde und dem Schauspieler Andreas Wellano, der als Karl May persönlich auftrat ... Wellano stellt die Frage auch gar nicht - selbstredend geht Karl May davon aus, dass jeder weiß, wer Karl May ist -, beantwortet sie gleichwohl aber vorzüglich und tiefgründig ... Das ist alles nicht nur unmittelbar komisch, sondern auch unheimlich gescheit, weil wir Karl Mays Hochstapelei, sein notorisches, geradezu unschuldiges Dauerlügen, seine Transformation einer stinklangweiligen Welt in ein immerwährendes Abenteuer am Objekt studieren können ... Optimale und optimal genutzte Ausgangsbedingung: Karl May tritt als Vortragskünstler auf, so dass alles naturalistisch ist, aber dennoch bizarr.“
(Hans Karweik, Wolfsburger Nachrichten, 7.11.2013)
„In der Regie von Birgitta Linde gelingt es Wellano, diesen Mann in seiner Überzogenheit darzustellen. Er setzt dafür sein herausragendes schauspielerisches und komödiantisches Können ein.“
(Heike Marx, Die Rheinpfalz, 16.12.2013)
„Wellano gibt Karl May, den begnadeten Selbstvermarkter und Popstar der Unterhaltungsliteratur bravourös komisch und mit allen Wassern der Bühnenkunst gewaschen in einem grandiosen Soloauftritt.“
In Koproduktion mit Theater Wolfsburg, Theater im Pfalzbau Ludwigshafen und Neues Theater Höchst.
Skript und Regie: Birgitta Linde
http://www.andreas-wellano.de/
Foto: © Alexander Paul Englert, Frankfurt am Main